Gut, ganz die feine Art ist es nicht, das eigene Turnier zu gewinnen, aber was soll man machen, wenn die eigenen Siebenmeterschützen die besseren sind. Der SV 09 Flörsheim hat sich beim „Hallen-Supercup“ in der Graf-Stauffenberg-Halle durch ein 4:3 gegen den SSV Raunheim den ersten Platz im mit 16 Teams besetzten Hallenkick gesichert. Das Spiel um Platz drei hatte zuvor A-Ligist Türk Gücü Rüsselsheim, ebenfalls nach Siebenmeterschießen, mit 6:5 gegen die DJK-Sportfreunde Bad Homburg gewonnen. Der somit Turniervierte war als Verbandsligist nominell eigentlich stärkster Teilnehmer der zweitägigen Veranstaltung.
Sieger war die offiziell dritte Vertretung des SV 09 in dem Turnier, die aber die stärksten Spieler der Gastgeber vereinte. Der Verein hätte sich auch von einem für ihn sportlich wesentlich schlechteren Verlauf des Hallenkicks, ausgetragen nach den herkömmlichen Hallenregeln (kein Futsal) über 15-Minuten-Partien, nicht die Laune verderben lassen. Denn die organisatorisch aufwendige Veranstaltung hatte der C-Ligist vor allem deshalb ins Leben gerufen, um nach dem sportlichen Absturz in die zweittiefste Klasse, Folge der Auflösung der Spielgemeinschaft mit der DJK Schwarz-Weiß, ein Lebenszeichen abzugeben der Art „Wir sind bald wieder da.“
„Es geht uns darum, wieder mal präsent zu sein“, konkretisiert dies Trainer Zafer Kurban. Die klare Tabellenführung zur Winterpause – 15 Siege aus 17 Partien, dazu zwei Unentschieden - deutet darauf hin, dass der erste Schritt der Konsolidierung nach Rundenschluss im Mai gemacht sein wird. Kurban lässt aber keinen Zweifel daran, dass möglichst bereits im kommenden Jahr die Rückkehr in die A-Klasse erreicht sein soll – und auch das muss dann nicht der Schlusspunkt des Aufwärtstrends sein. Kurban und Vorsitzender Chris Heger haben sich nach der umstrittenen Entscheidung des Verbandes, die SV 09 eine Liga tiefer zu setzten als jene, in die die Erste Mannschaft nach dem Tabellenstand vor dem Eingehen der Spielgemeinschaft aus der A-Klasse abgestiegen wäre, längst abgefunden. Sie schauen nach vorne.
Das klare Ziel: „Wir wollen Spieler motivieren, die früher mal für die SV 09 gespielt haben, in den Verein zurückzukommen“, erläutert der selbst in der Stadt aufgewachsene Trainer den Ansatz. So war es bei ihm selber, als er im Sommer an die Opelbrücke zurückkehrte, so sollen es möglichst weitere Ex-09er nachmachen. Das ist kein Modell für allzu viele Jahre und Aufstiege, sondern eher ein Turboanschub für jetzt, denn es geht dabei um Akteure im reifen Fußballalter. Aber auch beim Thema Unterbau geht es vorwärts.